44 Top motivierte Spieler nahmen am diesjährigen Zürich-Open, das am Osterwochenende (Fr 18. bis Sa 19. April) durchgeführt wurde, teil.
Morgengruppen 9:00 Uhr
Am Freitagmorgen fanden die ersten vier 4er-Gruppen statt, die bereits den einen oder anderen Titelfavoriten enthielten, so z.B. den diesjährigen Sieger des im Januar durchgeführten Round-Robin-Opens, Denys Khmelevskyi. Der Ukrainer liess auch nichts anbrennen und gewann seine Gruppe klar und ohne Frameverlust mit dem höchsten Break der Morgengruppen, einem 64er, das er gegen den Gruppenzweiten, Benjamin Stoppacher im letzten Spiel erzielen konnte. Sayit Balaban erreichte hier den 3. Gruppenrang knapp vor dem erstmals an einem Turnier teilnehmenden Iren, Niall O’Connor.
Ebenfalls ohne Frameverlust gewannen Marvin Losi, sowie das erst 15-jährige Nachwuchstalent, Jenson Schmid, ihre Gruppen relativ klar. Zweiter in Marvin’s Gruppe wurde Matthias Prisi vor Marc Weibel.
Salvatore Branca, konnte in Jenson’s starker Gruppe den guten 2. Platz, knapp vor Rafael Giger belegen. Diesmal leider knapp und trotz eines Sieges nicht weiter gekommen war Stefan Hardegger.
Die letzte der Morgengruppen wurde von Thomas Grendelmeier gewonnen, der nur einen Frame, ausgerechnet gegen den Gruppenletzten, Patrik Schmid, abgab. Thomas Pfanner konnte hier den 2. Rang vor Sascha Frey belegen.
Nachmittagsgruppen 13:30 Uhr
Pünktlich konnten die Nachmittagsgruppen um 13:30 Uhr gestartet werden.
Die Gruppe 1 hatte es in sich…
Sämtliche 3 Gruppenersten gewannen jeweils 2 ihrer 3 Partien, so dass am Ende die Framedifferenz, resp. das höhere Break entschied! Dabei hatte Tom Zimmermann knapp die Nase vorne, obwohl er sein letztes Spiel gegen den bärenstark kämpfenden Isto Jänönen knapp verlor. Oliver Gantner wurde trotzdem noch vor Isto Zweiter. Isto kam als Gruppendritter aber ebenfalls weiter, da die 8 besten Gruppendritten ebenfalls für den Finaltag qualifiziert waren.
Klarer gingen die anderen 3 Gruppen aus, in welchen Pascal Arnold, Paolo Martins und Marc Schlatter jeweils all ihre Spiele gewannen und Gruppensieger wurden. Auch die Gruppenzweiten gewannen allesamt 2 ihrer 3 Spiele. Dies waren Christian Spilker, Mohan Sivasubramaniam und Stefan Schön.
Überraschenderweise belegte Dennis Furrer in der Gruppe 2 «nur» den 3. Rang, kam jedoch trotzdem noch in die Finalrunde, während Marcel Reichen diese leider verpasste.
Auch Martin Ruddy erreichte in Gruppe 3 als 3. noch einen Finalplatz, während Nicola Canetto trotz eines knappen 1:2 gegen Mohan nur auf den letzten Platz kam.
In Gruppe 4 kamen nur 2 weiter, Marc Schlatter und Stefan Schön. Der Ungare, Krisztàn Fedics und der Franzose Patrick Niemic schieden hier leider bereits als 3. und 4. in der Gruppenphase aus.
Abendgruppen 17:00 Uhr
Die Abendgruppen wurden fast pünktlich gestartet. Leider traten die beiden angemeldeten Italiener, Marco Palma und Cristian Azzarito, sowie auch Martin Broder nicht an, so dass drei der Vierergruppen nur mit 3 Spielern belegt waren. Nichtsdestotrotz gab es spannende Partien.
Mit dem einzigen Snookerprofi, Alexander Ursenbacher, war der Sieger der Gruppe 1 relativ klar. Bereits im 1. Spiel erzielte Alex ein 76er Break, welches er im 2. Spiel gegen Lorenzo Costantini noch mit einem 84er überbieten konnte. Lorenzo Costantini qualifizierte sich als Gruppenzweiter, während Oliver de Luca die Finalrunde nicht schaffte.
Kevin Wegmann gewann die Gruppe 2, hatte jedoch gegen einen stark aufspielenden Roger Muths mehr Mühe als erwartet. Verdient zog hier Roger Muths als Gruppenzweiter vor Sejfullah Jusaj in die Finalrunde ein.
Dardan Haziri gewann Gruppe 3, musste jedoch im letzten Spiel gegen Pascal Ulrich kämpfen, um ihn noch auf den 2. Platz verweisen zu können. Michele Infanger hätte Dardan im 1. Frame beinahe einen Frame abnehmen können, qualifizierte sich zum Schluss aber mit dem 3. Gruppenrang ebenfalls noch für Samstags.
Die Gruppe 4 gewann der seit 7 Jahren in Japan lebende Poolprofi Julian Seradilla. Bereits im 1. Spiel zeigte er gegen Nicola Bracher seine Klasse und erzielte ein 69er und ein 54er Break! Auch im Spiel gegen Sandro Hasenfratz konnte er sein Höchstbreak von 69 nochmals erreichen. Trotzdem konnte Sandro ihm einen Frame abnehmen und den 2. Platz belegen.
Nicola Bracher wurde 3. und Mike Cairns 4. Beiden reichte es leider nicht fürs Finaltableau.
1/16 – Final (best of 3)
Alle qualifizierten Spieler traten ihre Finalrunde auch an, war die Chance doch da, mit einem Sieg bereits das Startgeld als Preisgeld wieder zurück zu holen. Die erste Tranche mit 8 Spielen wurde um 10:00 Uhr gestartet.
Ursenbacher verpasste mit einem 97er Break und einem 80er Break gegen Mike Infanger knapp das erste Century des Turniers, war damit aber klar eine Runde weiter.
Es gab einige Überraschungen. So gewann z.B. Branca Salvatore gegen Thomas Grendelmeier nach 0:1 Rückstand noch knapp auf die letzte Schwarze mit 2:1!
Auch Denys Khmelevskyi hatte gegen Rafael Giger mehr Mühe als erwartet, gewann Rafael doch den 1. Frame mit einer bärenstarken letzten Schwarzen. Danach kam Khmelevskyi besser ins Spiel und konnte mit einem 63er Break den Grundstein für den späteren 2:1 Sieg legen.
Mit Mohan gegen Pascal Arnold verlor ein weiterer Favorit nach 1:0 Führung noch sein Spiel.
Die grösste Überraschung war wahrscheinlich der 2:1 Sieg von Matthias Prisi gegen Tom Zimmermann, der sicher zu den Medaillenanwärtern gehörte. Auch hier war der Decider auf «Messer’s Schneide» und ging zu Gunsten von Matthias aus.
In den beiden clubinternen Duellen zwischen Dennis Furrer vs Kevin Wegmann und Roger Muths vs Sandro Hasenfratz konnte Kevin den erneut nicht auf Touren kommenden Dennis klar mit 2:0 besiegen, während Sandro gegen Roger nach 1:0 Vorsprung das 1:1 noch zulassen musste, danach aber den Decider zu seinen Gunsten biegen konnte.
Thomas Pfanner zeigte wie immer Kampfgeist und bog einen 0:1 Rückstand gegen Paolo Martins noch zu einem 2:1 Sieg.
Benji Stoppacher, Marc Schlatter, Marvin Losi, Pascal Ulrich, Jenson Schmid, Stefan Schön und Julian Seradilla kamen alle ebenfalls mit einem 2:0 Sieg weiter.
1/8 - Final (best of 3)
Bis auf das Spiel zwischen Khmelevskyi und Hasenfratz gingen alle Partien relativ klar mit 2:0 an die Favoriten.
Denys konnte Frame 1 nur knapp holen, dann folgte Sandro’s Framegewinn zum Ausgleich. Im Decider war jedoch wieder Khmelevskyi vorne und zog eine Runde weiter.
Alexander Ursenbacher zeigte gegen Benjamin Stoppacher kein Erbarmen und verbuchte in Frame 2 ein 109er Break, das erste Century des Turniers!
Dies war wohl ein Weckruf an Julian Seradilla, der sich die Prämie fürs höchste Turnierbreak unbedingt holen wollte. Auch er kannte gegen Stefan Schön kein Erbarmen und erzielte nach einem Foul von Stefan in Frame 2 ein sensationelles 128er Break, welches letztendlich zur verdienten Siegprämie von CHF 100.- reichen sollte! Stark – Gratulation!
Allemal zu erwähnen bleibt auch das starke 81er Break von Junior Jenson Schmid gegen Pascal Ulrich, womit er verdient ebenfalls eine Runde weiter kam.
¼ - Final (best of 5)
Im Spiel 1 zwischen Alexander Ursenbacher und Marc Schlatter startete Alex mit einem weiteren Century von erneut 109 Punkten. Die beiden folgenden Frames waren für Alex nur noch Formsache zum 3:0.
Spiel 2 war wohl eher eine Überraschung, v.a. im klaren Ergebnis. Der Junior Jenson Schmid konnte Marvin Losi mit einem «Whitewash» aus dem Turnier werfen! Starke Leistung!
Auch Spiel 3 ging klar aus. Denys Khmelevskyi hatte gegen Kevin Wegmann keine grössere Mühe und gewann ebenfalls mit 3:0.
Auch das letzte Spiel endete mit dem gleichen Ergebnis. Julian Seradilla liess Dardan Haziri nie wirklich ins Spiel kommen und durfte sich ebenfalls auf das Halbfinale freuen.
½ – Final (best of 5)
Im Spiel zwischen Alexander Ursenbacher und Jenson Schmid, das von Rafael Giger als Schiedsrichter geleitet wurde, war sicherlich die Erfahrenheit des Profis ein Vorteil für ihn. Jenson war wohl auch etwas verunsichert, gegen den grossen Schweizer Profi zu spielen. Trotzdem konnte Jenson mithalten und sich einige gute Chancen durch gute Safetys erkämpfen. Leider verschoss er dann aber immer wieder mal einen möglichen Ball zu viel. Alexander liess sich diese Chancen nicht entgehen und konnte das Spiel mit 3:0 nach Hause bringen. Trotzdem war die Klasse des Juniors zu sehen, der noch eine erfolgreiche Karriere vor sich haben wird. Wenn er weiter so diszipliniert dran bleibt, wird er einmal in die Fussstapfen seines heutigen Gegners treten können. Das Potenzial dazu hat er auf jeden Fall!
Im anderen, mit Spannung erwarteten und von Mike Wapf geleiteten Halbfinale zwischen Denys Khmelevskyi und Julian Seradilla konnte der Ukrainer mit 1:0 in Führung gehen. Frame 2 ging jedoch mit einem 47er, 40er und 24er Break glasklar an Julian. Auch in den beiden weiteren Frames dominierte Julian die Partie und konnte sich letztlich mit einem verdienten 3:1 Sieg ins Finale kämpfen.
Final (best of 5)
Wohl erstmals in der Schweizer Geschichte, sicherlich aber erstmals bei Round Robin, spielten zwei Schweizer Billardprofis in einem Finale gegeneinander. Julian ist Poolprofi in Japan und Alexander Snookerprofi in England!
Kurz nach 18:00 Uhr konnte dieses, von einigen Zuschauern mitverfolgte Finale, wiederum geleitet von Rafael Giger, gestartet werden.
Frame 1 war zwar sehr ausgeglichen, doch Alexander vermochte ihn dank seinem 58er Break für sich zu entscheiden.
Auch in Frame 2 zog Alex mit einem 48er wieder weg, verpasste jedoch die drittletzte, entscheidende Rote. Julian musste den Tisch mit hohen Farben abräumen, um den Frame noch zu holen. Dies tat er dann auch sehr eindrücklich mit 3x rot-schwarz, gelb, grün, braun. Danach versuchte er jedoch eine sehr schwierige Blaue beinahe über den ganzen Tisch der Bande entlang mit Backspin und verschoss diese sehr knapp. Alex konnte danach die Blaue lochen und den Spielstand auf 2:0 erhöhen. Der dritte Frame war dann eine klarere Sache und ging ebenfalls zu Gunsten des Snookerprofis aus. So konnte Alex sich über einen weiteren Turniererfolg bei uns erfreuen. Wir gratulieren herzlich und hoffen, dass sich Alex über die Q-Scool wieder für die Maintour qualifizieren wird. Dass er weitermachen wird, hat er uns im Siegerinterview eindrücklich bestätigt.
Auch Julian Seradilla gratulieren wir zu seinem starken 2. Platz und zum höchsten Turnierbreak von 128 Punkten, wünschen ihm natürlich ebenfalls viel Erfolg in Japan auf seiner Pooltour und bedanken uns ganz herzlich für seine Teilnahme bei uns während seinem kurzen Abstecher in die Schweiz.

Danke!
Auch an diesem Turnier waren wieder viele fleissige Helfer mit am Start, welche alle ihre Freizeit geopfert haben um diesen Event für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Nach jedem Spiel wurden jeweils Tische und Bälle gereinigt, so dass alle immer mit bestem Spielmaterial spielen konnten. Auch der Bar-Bereich war mit vielen Helfern bestückt, um für das leibliche Wohl mit feinem Essen oder vom Grill mit Bratwurst und Salat zu sorgen.
Wir möchten uns bei allen, die an diesem Event dabei waren, ob als Zuschauer, Spieler oder Helfer ganz herzlich bedanken und freuen uns, schon bald wieder weitere grosse Open-Turniere zu veranstalten. Ohne jeden Einzelnen ist solch eine Veranstaltung nicht möglich. Vielen Dank euch allen!
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